Das Zitat "Was Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen" aus Goethes Faust I war schon immer die Leitlinie unserer Familie, lange bevor Goethe es zu Papier gebracht hat. Bis zum Brand 1966 zierte dies Zitat deshalb auch das Namensschild auf dem Scharnberg´schen Hof in Trittau.
Am 19. November 1784 heiratete Hans Claus Scharenberg auf den Meins´schen Hof gegenüber der Kirche ein. Er stammte aus der Heidbauernstelle aus der Trittauer Heide und heiratete ANNA Catherina Elisabeth Meins. Seitdem ist der Hof im Besitz der Familie Scharnberg - bis heute, d.h. seit nunmehr 7 Generationen haben sich die Scharnbergs an ihren Leitspruch gehalten und ihren Besitz erhalten und vergrößert. Es zeigt auch, dass seit 7 Generationen immer ein männlicher Erbe geboren wurde, der den Hof weiter geführt hat. Und das wird auch so bleiben, denn die 8. Generation steht schon in den Startlöchern.
Am 19. November 1984 wurde das 200jährige Jubliäum der Scharnbergs auf dem Hof gefeiert.
Es gibt zwar etliche Familien Scharnberg in Trittau und Umgebung, aber nur noch einen Bauernhof Scharnberg in Trittau. Das war nicht immer so. Früher gab es Scharnberg am Glockenpfuhl (das waren wir), Scharnberg am Damm (heute Bauer Grunwald) und sogar der Hof hinter der Kirche gehörte einmal einem Scharnberg aus unserer Linie. Den Hof gibt es heute nicht mehr, an dem Platz steht jetzt das Pastorat. Der Glockenpfuhl war ein kleiner Teich vor der Trittauer Kirche, den es allerdings auch schon seit über 100 Jahren nicht mehr gibt.
1966 brannte der Hof fast bis auf die Grundmauern ab. Die Brandursache konnte von der Staatsanwaltschaft nie hundertprozentig geklärt werden. Von uns wurde Brandstiftung vermutet, da in den Jahren ein 'Feuerteufel' für verschiedene Brände verantwortlich war. Beim Wiederaufbau wurde der alte Bauernhof, in dem Wohn- und Wirtschaftsteil noch unter einem Dach untergebracht waren, umgestaltet, so dass jetzt ein eigenes Wohnhaus direkt an der Strasse steht, der Wirtschaftsteil versteckt sich dahinter.
Bis Ende des 17. Jahrhunderts lässt sich unsere Familiengeschichte relativ sicher
zurückverfolgen, aber was war davor ? Wo kommt unsere Familie wirklich her ?
Für jemanden, der sich für die Herkunft seiner Vorfahren interessiert, ist das immer
eine wichtige Frage.
Sind wir möglicherweise doch Nachkommen des Ritters Ludolfus de Scarpenberch (1259) und war er vielleicht ein Vorfahr der berüchtigten Raubritter von Scarpenberghe aus Linau? Eine interessante Abhandlung dazu hat Günter Scharnberg aus Grönwohld 1974 verfasst, die ich dem Leser natürlich nicht vorenthalten möchte.
Es gibt eine Reihe von Unterlagen, in denen über das Vorkommen der Namen Scharfenberg, Scharffenberg, Scharnberg, Scharrenberg, Scarpenberg oder Scharpenberg berichtet wird, die zum Teil bis ins Jahr 1150 zurückreichen. Leider sagen sie nichts über eine direkte Stammfolge zu den heute lebenden Scharnbergs aus, so dass uns der Nachweis über das Leben unserer Vorfahren wohl für immer verschlossen bleiben wird.