Am 16. Juni 2011 wurde im Gemeindezentrum Linau die Interessengemeinschaft Kulturdenkmal Burg Linau gegründet. Vorausgegangen waren Gespräche mit der Gemeindevertretung Linau, die dies Vorhaben ausdrücklich unterstützt, und mit dem Eigentümer des Geländes, der ebenfalls seine Bereitschaft zur Mitarbeit deutlich gemacht hat. Eine der Hauptaufgaben der Interessengemeinschaft wird es sein, Sponsoren zu finden, die die Ziele der Interessengemeinschaft finanziell unterstützen möchten. Wenn es gelingt, ca. 50 % der erforderlichen Mittel für die Rekonstruktion des Turmhügelfundamentes durch den Verein aufzubringen, ist damit zu rechnen, dass die restlichen 50 % aus EU Mitteln zur Verfügung gestellt werden.

In den Vorstand der Interessengemeinschaft wurden gewählt:

  • Vorsitzender: Jürgen Griese, e.mail
  • Stellv. Vorsitzender: Johannes Weisleder
  • Kassenwartin: Anja Maas
  • Schriftführerin: Barbara Jansen
  • Beisitzer: Bruno Scharnberg

Der Innenminister von Schleswig-Holstein, Herr Klaus Schlie, hat die Schirmherrschaft übernommen.

Weitere Informationen sowie Satzung und Beitrittserklärung finden Sie auf der Homepage der Interessengemeinschaft.

Dazu gibt Herr Joachim Kühl vom Archäologischen Landesamt Kiel die folgenden Informationen:

Die Burg Nr. 7 der archäologischen Landesaufnahme von Linau ist ein eingetragenes archäologisches Denkmal. In den letzten Jahren sind von mir auch die Burgen des Hohen- und Späten Mittelalters (die so genannten Deutschen Burgen) für Schleswig-Holstein neu bearbeitet, aufgelistet und z.T. klassifiziert worden.

Laut dieser Liste gibt es aus dieser Zeit (ca. 1150 - 1500) in Schleswig-Holstein gut 350 Burgen (Reste unterschiedlicher Bauart), von denen nur ein Teil unter Denkmalschutz steht. Diese 350 Burgen sind, wenn noch im Gelände auffindbar, in unterschiedlichem Erhaltungszustand. Dazu zählen auch solche, die im Gelände nicht erhalten, aber urkundlich sicher erwähnt sind. Unter den unterschiedlichen Burgenformen dominiert der Typ Château á motte (bekannt als Turmhügelburg).

Hierzu zählt auch Linau.

Das herausragende an Linau ist zum einen die Dreigliedrigkeit (drei Motten von ehemaligen Wassergräben umgeben), zum anderen der allgemein sehr gute Erhaltungszustand. Neben der Dreigliedrigkeit gibt es Einzel- und Doppelmotten. (Einzelmotte = Linau Oberteich). Eine Besonderheit ist das in Resten erhaltene "Felssteinfundament" auf der Hauptburg in seiner Mächtigkeit. So etwas ist für Schleswig-Holstein einmalig.

Aufgrund dessen, dass in den letzten Jahrzehnten relativ wenige Burgen dieses Typs gegraben wurden, lässt sich demnach wenig oder gar nichts über die obertägige Bebauung solcher Burgen aussagen. In vielen Fällen wird ein Gebäude, welcher Art auch immer, aus einer Holzkonstruktion bestanden haben. Auch eine Holz-/Backsteinkonstruktion ist denkbar. Umso bedeutsamer ist die Tatsache, dass in Linau offenbar Turmfundamentreste in erheblichen Ausmaßen vorhanden sind, die schätzungsweise eine Höhe/Tiefe von 2 - 3 m haben können. Der äußere Durchmesser kann demnach bis zu 10 m gewesen sein.

Dieses Turmfundament in den Ausmaßen deutlich hervorzuheben, die nördliche Ausbruchslücke zu schließen und den oberen Fundamentabschluß durch etwa zwei Steinlagen zu ergänzen und so zu festigen, dass durch Witterungseinflüsse keine Erosionen erfolgen können, sollte das Anliegen sein.

So könnte ein herausragendes Archäologisches Denkmal vor dem Verfall bewahrt werden.

Wenn Sie an einer Mitarbeit interessiert sind oder die Ziele des Vereins finanziell unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte per e.mail an den Vorsitzenden.